Dienstag, 6. August 2013

Istanbul - wir sind da!

Bulgarien
Auf dem Weg in die Türkei sind wir der Küste des schwarzen Meers in Bulgarien entlang gefahren. In Sozopol, einem ruhigeren aber doch sehr touristischen Ort, haben wir an einem Beach Camping unser Zelt aufgeschlagen und 2 Tage mal Nichts gemacht!

Die frische Meeresbrise in Sozopol geniessen

Sieht irgendwie aus wie Zermatt oder sonst ein Walliser Dorf. Tatsächlich sind die traditionellen Häuser in der Altstadt auch so aufgebaut, unten ein Mauerwerk und der obere Stock dann ein dunkler Holzaufbau. Es war ganz heimelig in den Gassen.

Zum Camping gehörte ein toller Sandstrand und schöne VIP Liegen mit guter Strandbar. Da musste man morgens frühzeitig sein Badetuch schon mal deponieren.

beach life 


Da sind wir nun also ein Kilometer vor der Grenze zur Türkei

Wir hatten viel gehört von den umständlichen Zöllnern der Türkei und dass es absolut wichtig ist, alle Dokumente vom Auto dabei zu haben. An der Grenze dann, mussten wir aussteigen und uns der Reihe nach bei verschiedenen Schaltern melden: Zuerst bei der Personenkontrolle, da haben wir den Stempel in den Pass geknallt gekriegt. Dann geht man zum nächsten Schalter um das Auto zu bestätigen und die grüne Versicherungskarte vorzulegen. Danach kommt noch irgend ein Wichtigtuer der sich das Auto anschaut und wenn er seinen Segen gesprochen hat, kann man weiter zum Grenzübergang fahren. Dort schaut dann nochmals Einer die Dokumente an, lässt sich dies von den Kollegen per Funk bestätigen, ja und dann hat man es geschafft und kann in die Türkei einfahren! Wir haben den Parcours problemlos überstanden und sind nach einer halben Stunde durch gewesen. 

Istanbul
Die Anreise in Istanbul war dann weniger problemlos. Unsere Adresse für das gebuchte Zimmer ins Navi eingegeben und mit der Überzeugung in einer guten Gegend der Stadt zu landen, da sich ja das Botschaftsviertel unmittelbar neben dem Wohnhaus befinden sollte, sind wir dann in der Hitze Istanbuls durch die engen, stickigen Gassen gelotst worden. Wer jemals in einer orientalischen Stadt Auto gefahren ist, weiss was das heisst, die anderen bitte nicht nachmachen. Die Gegend erinnerte alles andere als an eine mondäne Botschaftsstrasse, sondern irgendwelche Hinterhöfe mit Mulden und Abfallbergen und schäbige Wohnhäuser präsentierten sich uns. Wir waren verloren und die Hektik der Stadt hat uns dann total übermannt. Zudem haben unsere Handys nicht funktioniert (auch so eine Eigenheit, dass neue Nummern im Netz erst kontrolliert werden, bevor Sie nach 24 Stunden freigeschalten werden. Im Nachhinein ist man immer schlauer) wir konnten unsere Gastgeberin Silvia nicht anrufen, um nochmals den Weg besser zu beschreiben lassen. Also was macht frau in so einem Fall: Bittet jemanden auf der Strasse um Hilfe. So sassen sie da wie in all den südlichen Städten: viele ältere Männer die am Strassenrand den ganzen Tag rumsitzen, diskutieren und Tee trinken und für ein kleines Trinkgeld einer verzweifelten Touristin gerne weiterhelfen. Er konnte kein Englisch, (die Türken allgemein reden sehr wenig Englisch) so habe ich mit Händen und Füssen erklärt, dass ich dringendst mal telefonieren sollte. Er ist mit mir im Viertel rum gelaufen, ich hinter her und am Schluss stand ich ein einem klitzekleinen Handy-Laden und drei Jungs sahen mich erwartungsvoll an. Es stellte sich heraus, dass der ältere Herr verstanden hatte, mein Telefon sei kaputt und ich bräuchte vermutlich ein Neues. Die jüngere Generation spricht auch nicht mehr Englisch und nach langem Hin und Her konnte ich dann ein Handy benutzen und Silvia anrufen. Es stelle sich heraus, dass wir schon richtig waren, parkiert in einer Einbahn neben der britischen Botschaft und das Appartement war 100 Meter weiter vorne. Tja, wenn man sich als Schweizer natürlich die Kirchenfeldstrasse in Bern unter Botschaftsviertel in Istanbul vorstellt, zeigt sich wie schnell man über seine vorgefassten Vorstellungen stolpert. Die Begegnung mit Silvia war dann sehr herzlich und das Appartement war klein und fein und wirklich mitten im Stadtzentrum von Taksim. Also konnten wir viel zu Fuss erreichen, das Auto haben wir für die paar Tage nicht mehr angerührt. 

So haben wir am ersten Tag dann auch gleich die grossen Sehenswürdigkeiten absolviert. Absolvieren ist der richtige Ausdruck: es hat so viele Besucher in diesem Altstadtviertel Sultanahmet, man wird da durchgeschleust und nachdem hundersten Angebot für eine Bootsrundfahrt auf dem Bosporus welche man dankend ablehnt, hat man es also gesehen, die Wahrzeichen von Istanbul: die Sultan-Ahmed (blaue) Moschee und die Hagia Sophia.

die blaue Moschee von aussen

wieder das mittlerweile obligate Beweisbild: wir sind da:-)

im Innenhof der Moschee

Fatima nenne ich mich immer, wenn ich ein Kopftuch trage

die wunderschöne Kuppel

der Gebetsbereich

der Besucherbereich

wunderbare Kronleuchter

Nach der blauen Moschee ist es nur ein Katzensprung zur Hagia Sophia

Aussen sieht man die verschiedenen Stile und Epochen sehr gut, die über die Jahrhunderte die bewegende Geschichte die Hagia Sophia zu ihrem heutigen Erscheinngsbild machen

Innen unter der Kuppel, die grösste kirchliche Kuppel der Welt

Grosser Ansturm und keine andächtige Stimmung hier, wir haben das ganze in einer halben Stunde durchgezogen



endlich draussen wieder an der frischen Luft

das ehemalige Hippodrom ist ein schön angelegter Park zwischen den beiden Sehenswürdigkeiten

Taksis und Moscheen prägen das Stadtbild von Istanbul



Bosporus
Um etwas Luft und Abkühlung von dieser pulsierenden Metropole zu erhalten, haben wir uns dann für eine Bosporusrundfahrt entschieden. Die kurze zweistündige Fahrt für zehn Türkische Lira war wirklich ein gutes Angebot.


die Bosporusbrücke

Mädcheninsel




Blick von einem Kebap Grill, wir sind auf der Terrasse im fünften Stock. Typisch für Istanbul hatte es in jedem Stock des schmalen Hauses Terrassen zum Essen

der Bosporus lässt die Stadt atmen, es beruhigt ungemein das Wasser dass sich überall um die Stadt schliesst

Blick auf den ägyptischen Markt

unsere ersten Kebap in Istanbul...

...stilecht mit türkischem Tee runtergespült, sind gut aber eben doch anders, da meist auch Lammfleisch drin ist, wenn man nicht ausdrücklich einen Chicken Dürum bestellt

Dann haben wir uns in den ägyptischen Markt gestürzt

Eine von tausenden Katzen in Istanbul

Für Kühlung ist am Markt gesorgt und wenn die Alte aussteigt, dann wird halt einfach eine neue auf's Dach gestellt


Taksim Platz
Obwohl die Unruhen und die Besetzung von Gezi Park  knapp zwei Monate her sind, scheint am Taksim Platz wieder Normalität einzukehren. Einzig die ersten zwei Tage während unseres Aufenthaltes waren jeweils an einem Ende des Platzes noch einige Polizeisperren aufgestellt um die Lage zu überwachen. Es war aber äusserst ruhig. Einzig eine kleinere Gruppierung die eines abends lautstark protestierend durch die Fussgängergasse gezogen ist, hatte kurz für Aufsehen und ein grösseres Aufgebot an Polizeitruppen gesorgt. In Gezi Park zeugte eine Gedenkstätte mit Fotos von den Menschen die beim Aufruhr und bei den Kämpfen mit der Polizei ihr Leben gelassen haben. 


Taksim Platz mit Atatürk-Denkmal und dem Atatürk-Kulturzentrum im Hintergrund

Metro Station

die historische Funiculaire die durch die Fussgängerzone gemütlich hin und her fährt, 


Topkapi Palast
Tagsdrauf haben wir uns dann noch den Topkapi Palast angeschaut. Die Anlage ist auf dem Hügel des Sultanahmet in einer schönen Parkanlage angesiedelt.



Harem

Sommerpavillon des Sultan

wunderschöne orientalische Täfelungen mit Perlmutt

die Aussicht auf den Bosporus

Ach was für ein herrlicher Park, Zeit zum Erholen von alldem rumlaufen, handeln, essen, sehen, schmecken, fotogafieren, staunen, trinken, lachen, fragen, Schiff fahren, Katzen streicheln, Treppen steigen, schwitzen, Funiculaire fahren, Menschen und Taksis ausweichen, Geld hervorkramen, Plan lesen, Eintritt zahlen, einkaufen, Kaugummi kauen, Tee trinken, mit dem Kopf nicken, der Hand abwinken, in der Schlange anstehen... uff...





Grosser Bazar
Auf geht's zum grossen Bazar: Die gefälschte Hublot für 400 Franken war mir dann doch zu teuer;-), aber der Bazar ist schön zum durchschlendern und sich einen Überblick über die besten Souvenirs von Istanbul zu machen. Es ist günstiger, danach in der Stadt zu kaufen oder am ägyptischen Markt wo auch die Einheimischen gehen.





Die Türken gehen auch ins Migros

Das Highlight ist wenn man abends mit dem Schiff von der asiatischen Seite der Stadt wieder zurück fährt und die Skyline von Istanbul im Sonnenuntergang steht. Das haben wir uns natürlich nicht zweimal sagen lassen:



Link Wikitravel zu Istanbul www.wikitravel.org/de/istanbul







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